CREGLINGEN: Die orientalische Nacht lockte rund 400 Besucher in die Stadthalle
Grandios und märchenhaft
Die Sumaikas Mittelstufe der Tanzvilla Creglingen verzauberte die Zuschauer mit ihrem Oriental Tribal Dance.
CREGLINGEN. Exotische Musik, elegante Bewegungen, funkelnde Kostüme, klimpernde Hüfttücher und verführerische Schleier: genau das erwartete die rund 400 Besucher bei der "Orientalischen Nacht im Taubertal".
Jeanette Kellert, Vorsitzende des Vereins Tanzvilla Creglingen, hatte diese Tanzshow in monatelanger Vorarbeit mit tatkräftiger Unterstützung der Vereinsmitglieder und Eltern der Tanzkinder vorbereitet.
Mit hochkarätigen Gasttänzerinnen aus nah und fern und den großen und kleinen Schülerinnen der Tanzvilla stellte sie ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm zusammen, das die große Bandbreite des orientalischen Tanzes vorstellte: Vom traditionellen, klassischen ägyptischen Tanz, dem sich die Leipziger Tänzerin Lina mit ihrem Ensemble verschrieben hat, über spanisch beeinflusste Tänze der Gruppe "Nudjum" bis hin zu dem modernen Tribal Fusion Syle, den "Matana" aus Karlsruhe darbot. Weiter präsentierte Ceylan Fefeh aus Krautheim ihr Können durch einen Säbeltanz auf der Trommel. Die Gruppe "Alwan al Sharq" begeisterte daneben mit einem wallenden Fächertanz. Als "Sumaikas" (Fischchen) und "Alimas" zeigten Tänzerinnen der Tanzvilla, was sie gelernt hatten und freuten sich darüber, mit lokalen und überregionalen Künstlerinnen auf derselben Bühne stehen zu dürfen.
Die Eröffnung der ersten Orientalischen Nacht im Taubertal leiteten die Jüngsten der Tanzvilla ein: die "Sumaika Bambinis". Zu Beginn ihres Eröffnungsauftrittes spürte man noch ihre Anspannung, doch strahlten sie umso mehr, als sie das Publikum rhythmisch applaudierend in ihrer Darbietung unterstützte. Viele der Nachwuchstänzerinnen der Tanzvilla hatten an diesem Abend ihren ersten Auftritt vor großem Publikum und durften erste Bühnenerfahrung sammeln.
Mehr als 400 Besucher hatten diese Gelegenheit in der Stadthalle wahrgenommen, diese orientalische Tanzshow in Creglingen zu besuchen und kamen sogar aus München, um sich dieses einmalige Spektakel im Taubertal nicht entgehen zu lassen.
Gemäß des Themas hatten sich Zuschauerinnen in orientalische Gewänder gekleidet und trugen sehr zur Atmosphäre und dem Flair des Abends bei. In einem ausgewogenen Verhältnis erfreuten sich Männer und Frauen gleichermaßen an den spektakulären Darbietungen und ließen durch ihre leidenschaftliche Unterstützung die Tänzerinnen bis zur Höchstform auflaufen. Selbst die Leipziger Profis waren von diesem temperamentvollem Publikum begeistert.
Durch den Abend führte Reinhold Hofmann, der kurzfristig als Moderator eingesprungen war. Er geleitete das Publikum über zwei Stunden durch die vielfältigen Schleiertänze, Trommelsolos und Tänze mit dem Stock, die die Zuschauer verzauberten und sie für diesen Abend in eine andere Welt versetzten.
Die kleinen Sumaikas waren von den orientalischen Tanzstars so fasziniert, dass sie ihnen sogar mit Stift und Flyerbögen für Autogramme auflauerten.
Für passende orientalische Verköstigung vor und in der Pause der Show sorgte Peter Thierauf mit seinem engagierten Frauenteam. Orientalisch gewürzte Fleischbällchen oder vegetarische Falafel (Kichererbsenbällchen) mit drei Dips und herzhaftem Fladenbrot rundeten die optischen und akustischen Eindrücke ab.
Angetan von der atemberaubenden Show, gönnten sich einige Besucherinnen Andenken an diesen wunderbaren Abend. Im Foyer hatten die Töpferei und die Goldschmiede aus Creglingen ihre Stände aufgebaut, ebenso durfte man Bekleidung aus Rothenburg, Orientalischen Bauchtanzbedarf aus Boxberg, Duftöle aus Archshofen, Schmuck aus Weikersheim erwerben und am Basar der Tanzvilla stöbern.
Alles in allem ein märchenhafter Abend aus 1001 Nacht.
Die 11. Orientalische Nacht - wichtigste Leistungsschau für den orientalischen Tanz in Mitteldeutschland -
fand in Leipzig statt. Die "Tanzvilla" und 50 Tanzbegeisterte aus dem Taubertal waren dabei.
Die Kindergruppe "Sumeikas" der "Tanzvilla Creglingen" in Leipzig:
Die Creglinger Mädchen tanzten perfekt und bekamen dafür vom Publikum stürmischen Applaus. Foto: Privat
Viele Tänzerinnen, die bei dieser Show getanzt haben, sind bereits Stars der deutschen oder der internationalen Szene, bzw. sie sind es geworden. Außerdem zieht die Show seit Jahren Fachpublikum und Tanzinteressierte aus ganz Deutschland an und ist jedes Mal sehr gut besucht. "Umso mehr freuen wir uns, dass wir in diesem Jahr eingeladen wurden, um unser Können unter Beweis zu stellen", berichtet Jeanette Kellert, Tanzlehrerin in der "Tanzvilla" Creglingen und erste Vorsitzende des Vereins "Tanzvilla Creglingen". "Das haben wir gleich genutzt und einen ganzen Bus gechartert", ergänzt Angela Kopanitsak, ebenfalls Tanzlehrerin im Verein. Und so kam es, dass sich rund 50 Tanzbegeisterte aus dem Taubertal auf den Weg machten, um ihre jungen Tänzerinnen in Leipzig zu unterstützen.
Zwölf Mädchen im Alter von neun bis 13 Jahren haben wochenlang hart gearbeitet, damit im entscheidenden Augenblick auch jeder Schritt sitzt. Sie wurden unter den kritischen Blicken der beiden Tanzlehrerinnen unter rund 25 Mädchen des Vereines ausgewählt, um die Kindergruppe "Sumeikas" der "Tanzvilla Creglingen" in Leipzig zu vertreten. "Das erste Mal auf einer solchen Bühne, vor den kritischen Augen des Fachpublikums und mit so vielen hochkarätigen Tänzerinnen, dass forderte die Mädchen schon extrem", erzählt Jeanette Kellert, "da haben so einige ab dem Mittag keinen Bissen mehr herunter bekommen."
Als dann aber die Show begonnen hatte, merkte davon keiner im Publikum etwas. Die Creglinger Mädchen tanzten perfekt und bekamen dafür vom Publikum nicht nur stürmischen, sondern sogar Szenenapplaus. "Da hat sich das Training wirklich gelohnt", sagt Angela Kopanitsak. "Aber auch die gezielte Förderung von Talenten, durch eine ausgewogene Zusammenstellung der Gruppen ist wichtig." Zur Belohnung besuchten alle mitgereisten Creglinger - Eltern, Omas und ältere Geschwister der Mädchen - am Sonntagvormittag den Leipziger Zoo. Aber trotz der wunderschönen Anlage und den seltenen Tieren in Freigehegen, Aquarien und in der Tropenerlebniswelt Gondwanaland, war eines immer noch das Hauptthema: Wir haben uns gestern hervorragend geschlagen!
"Wir werden am 16. November auch eine orientalische Nacht haben", berichtet Jeanette Kellert stolz. "Dazu haben wir uns in die Mehrzweckhalle Creglingen viele wunderbare Tänzerinnen eingeladen, aber auch unsere Schülerinnen werden dem Publikum einen unterhaltsamen Abend bieten. Vielleicht machen wir einigen ja auch Lust bei uns zu tanzen. Es ist für Frauen jeden Alters eine schöne Art sich fit zu halten. Wir freuen uns auf viele Frauen und Mädchen an diesem Abend und hoffen auf zahlreiche männliche Begleitung. Im Basar können Kostüme, Schleier und Schmuckbegutachtet und erworben werden. Kulinarisch haben wir kleine Überraschungen zu bieten."
"Vielleicht können wir in unserer Region auch eine Orientalische Nacht etablieren. An der Tanzbegeisterung der Taubertäler wird es nicht scheitern", sagt Jeanette Kellert.
Die Tanzvilla in Creglingen ist in neue Räume über der Sparkasse in Creglingen umgezogen. Herrlich bunt, aber doch recht beengt ging es in den ehemaligen Tanzvilla-Räumen zu (Bild oben). Nicht nur die Tänzerinnen müssen sportlich sein: Die Renovierung der neuen Räume forderte auch den Helfern fast schon die Qualität von Schlangenmenschen ab (unten).
Zwei, die gut lachen haben: Jeanette Kellert (links) und Co-Trainerin Angela Kopanitsak (unten).
CREGLINGEN. Fast ist es vollbracht: Bereits seit Beginn des Schuljahres schlagen die Bauchtanzschüler der "Tanzvilla Creglingen" neue Wege ein. Der Umzug ist weitgehend gelaufen - und die kleinen und großen Bauchtanzfans quittierten das neue Domizil über der Sparkasse bei der Ersterkundung mit jeder Menge "Ahs!" und "Ohs!".
"Einfach riesig!": 160 Quadratmeter stehen jetzt zur Verfügung. An den großzügigen Eingangsbereich mit Küchenzeile und Sanitärräumen schließen sich zwei große Tanzräume mit einer Gesamtfläche von über 90 Quadratmetern an, die auch für weit ausgreifende Schrittfolgen bestens geeignet sind. Im ebenfalls großzügig bemessenen Büro- und Besprechungsraum wird auch der Kostümfundus samt Minibasar und Umkleideraum untergebracht - und auf dem Balkon ist Raum zum Atemholen nach dem Training.
Der Sommer stand für den Verein mit seinen rund 50 Mitgliedern komplett im Zeichen des Umzugs: Ein harter Kern von etwa 20 ehrenamtlichen Helfern ackerte unermüdlich. Jetzt liegt bis auf ein paar Ecken, in denen noch Feinarbeiten erforderlich sind, der geeigneten Tanzboden. "Schön fußwarm", loben die Bellydance-Eleven, die sich noch bestens an das Fröstelgefühl erinnern, das im letzten langen Winter von den Füßen bis in die Fingerspitzen hochkroch. Künftig dürfte es möglich sein, auch in der kalten Jahreszeit die Trainingseinheiten barfuß zu absolvieren - und auch die Yoga-Gruppe ist mit den ruhigeren Räumlichkeiten höchst zufrieden.
Die größeren Räume ermöglichen jetzt auch den Zumba-Aktivisten, ihr tänzerisches Workout-Training aus dem Gymnastikraum der Mehrzweckhalle in die neuen Räume der Tanzvilla zu verlegen. Die Vorteile für alle Nutzer liegen auf der Hand: Viel kürzer als früher sind die Wege von der Bushaltestelle zur Tanzvilla, der Eingangsbereich liegt nicht mehr direkt an einer Durchgangsstraße, und - nach Abendkursen ist das besonders für die jüngeren Kursteilnehmer wichtig - längere Strecken entlang unbelebter Fußgängerwege entfallen.
Jeanette Kellert, Vorsitzende des im September 2011 gegründeten Vereins "Tanzvilla Creglingen e.V.", ist der Sparkasse unendlich dankbar: Als Vermieterin der Räume, die lange leer gestanden hatten, kam die Bank dem Verein soweit entgegen, dass der Umzugfinanzierbar wurde.
Die Tanzvilla hat sich dem orientalischen Tanz verschrieben, einem Sport, der mit seinen isolierten Bewegungen tiefe Muskelschichten erreicht. Das ist eine ganz spezielle Körperertüchtigung: mit arabischem Grundschritt, Hüftkippe und -wippe, mit Kreuz-, Kamel- und Katzenschritt, dem typischen "Shimmy", also dem rhythmischen Zittern der Hüften. Gut sei das für die Konzentration, perfekt als Beckenbodentraining, ganz nebenbei dank Körper-Erfahrung auch bestens geeignet zur Stärkung des Selbstbewusstseins, berichten die Vereinsvorsitzende und Co-Trainerin Angela Kopanitsak.
Am 22. Oktober, dem Tag der Bundestagswahl, stellt sich die "Tanzvilla" fast genau zwei Jahre nach der Eröffnung in der Rothenburger Straße dem breiten Publikum mit einem "Tag der offenen Tür" vor: Von 11 bis 17 Uhr verzaubern "Sumaikas" und "Alimas" mit stündlichen Vorführungen. Jeweils zur vollen Stunde klimpern Armreifen und Hüfttücher, schwingen orientalische Röcke und Haremshosen, staunen Zuschauer über schlangengleiche Bewegungen, die aussehen, als könnten die Tänzerinnen ihre Knochen in eine Gummimasse verwandeln. Wer es nicht nur beim Zuschauen belassen will, kann beim Schnuppertraining ab 14 Uhr ausprobieren, welche sportlichen Anforderungen im Bellydance stecken. Auch die Yoga-Gruppe unter der Leitung von Manuela Matura gibt einen Einblick in ihre Aktivitäten.
Natürlich ist beim Tag der offenen Tür auch fürs leibliche Wohl gesorgt. Bei Kaffee und Kuchen und herzhaftem Fingerfood lassen sich trefflich Pläne schmieden und Terminkalender aktualisieren, denn die schon festgelegten Highlights im Tanzvilla-Angebot sind bemerkenswert: Vom 4. bis zum 6. Oktober reist der Verein nach Leipzig zur "Orientalischen Nacht". Höhepunkt für die Truppe ist der Auftritt im Leipziger Gewandhaus am 5. Oktober, der am Nachmittag der großen Orientgala vorausgeht.
"Dass die Creglinger Kindergruppe 'Sumaikas' auftritt, ist schon ein Ritterschlag", so die aus Leipzig stammende Creglingerin Jeanette Kellert. Begegnen werden die Tänzerinnen dabei auch internationalen Bellydance-Spezialisten: Echte Könner sind es, die aus Ägypten, Syrien, den Niederlanden, Polen, der Schweiz und den Vereinigten Staaten anreisen, um das Leipziger Publikum zu verzaubern. Übernachten wird die Truppe in einer Jugendherberge, und natürlich stehen auch Berlinerkundungen zu Fuß und im Bus und selbstverständlich ein Besuch im Leipziger Zoo auf dem Programm.
Mit der von der Creglinger "Tanzvilla" organisierten "Orientalischen Nacht im Taubertal" holt der Verein am Samstag, 16. November, den Orient in die heimische Stadthalle. Dann strahlen ab 19.30 Uhr die Lichter wie aus Aladins Wunderlampe ins Novembergrau und die Besucher können sich vorm Weihnachtsstress noch einmal so richtig ins orientalische Zauberland entführen lassen: Sogar die Aktuellen Bellydance-Vizeweltmeister hat der Verein für die "Orientalische Nacht im Taubertal" verpflichten können.
Die ganze Vielfalt des in Deutschland etwas despektierlich schlicht als "Bauchtanz" bekannten orientalischen Tanzes wird an diesem Abend in der Creglinger Stadthalle zu erleben sein. Dass auch der Orientbasar sein Publikum finden wird, das sicher im November schon ein Auge auf mögliche Weihnachtsgaben wirft, steht außer Frage. Um auch Gästen aus dem Umland, die nicht selbst im Auto durch etwaige Novembernebel fahren wollen, den Besuch zu ermöglichen, hat der Verein für sein Spätherbst-Special sogar einen Bustransfer organisiert, der bis Weikersheim und Rothenburg reicht.
TANZVILLA CREGLINGEN: Es tut sich was beim Verein für orientalischen Tanz / Im September werden in der Innenstadt neue Räume bezogen
Der Orient-„Virus“ breitet sich aus
Gruppenbild mit Ausbilderinnen: Die Sumaikas zusammen mit Jeanette Kellert (hinten Mitte) und Angela Kopanitsak (hinten rechts).
Creglingen. Vor etwa fünf Jahren trieb ein zartes Pflänzchen erste Wurzeln. Der orientalische Tanz fasste Fuß in Creglingen. Initiatorin war Jeanette Kellert, die auch fern der Leipziger Heimat nicht auf ihr Hobby verzichten mochte, im Freundeskreis von ihren Duo-Auftritten als "Aisha und Shazadi" erzählte.
Es reizte, das selbst mal auszuprobieren, erste kleine Grüppchen fanden sich zu Schnuppertrainings in Räumen der Kirchengemeinden, Gaststätten-Nebenzimmern, bald auch in der Turnhalle ein.
Zum orientalischen Tanz gehört orientalisches Outfit: Haremshose, Glitter, Flitter, Rasseltuch und Schleier - eine Augenweide. Die fiel auf, wurde engagiert bei Hochzeiten und runden Geburtstagen, bezauberte das Publikum bei Seniorennachmittagen, beim Rosenfest, den Backtagen. Das sorgte für weiteren Zulauf.
Unterm Dach des TV Creglingen gedieh das Pflänzchen, das sich im Sommer 2011 zum Verein "Tanzvilla Creglingen" entwickelte und im Frühherbst in der Rothenburger Straße die eigenen Räumlichkeiten bezog.
Kinder, Jugendliche, Frauen haben den Tanz - hierzulande despektierlich als "Bauchtanz" im Sprachgebrauch - für sich entdeckt: Drei Frauengruppen, vier Kindergruppen und eine auftrittreife Choreographiegruppe trainieren regelmäßig mit Jeanette Kellert und der Co-Ausbilderin Angela Kopanitsak.
Was auf der Bühne so federleicht und beschwingt wirkt, ist schweißtreibender Sport: bei arabischem Grundschritt, Kamel- und Katzenschritt, Bodywave und Shimmy, Mond- und Sonnenkreis sind Muskelgruppen gefordert, von deren Existenz kaum ein Laie auch nur je gehört hat.
Gut 50 Mitglieder zählt der Verein inzwischen, das kleine Studio mit den zwei Tanzräumen und einem Nebenraum platzt aus allen Nähten. Für den Gruppentanz genügt eine Raumfläche von rund 25 Quadratmetern einfach nicht, zumal viele Schülerinnen - die aktuelle Altersspanne reicht von fünf bis an die 60 Jahre - inzwischen längst mit dem ausladenden Isis-Schleier vertraut sind und mit Tüchern weite Kreise schwingen. Da kam das Angebot, in die Räume über der Sparkasse einzuziehen, gerade recht. Wo derzeit noch Büroraumarchitektur vorherrscht, entsteht ein 80 Quadratmeter großer Saal, der auch die Erarbeitung raumgreifender Choreographien in größeren Gruppen ermöglicht. Ein zweiter kleinerer Raum ist mit rund 30 Quadratmetern immer noch größer als der aktuell genutzte größte Raum. Perfekt sei die Höhe, so Jeanette Kellert: Schleier-, Stock- und Säbeltanz sind hier problemlos einübbar. Platz ist auch für den Organisations- und Pausenraum, eine kleine Theke und eine Küchenzeile werden die Einrichtung ergänzen.
Finanziert werden Umzug, Einrichtung und die laufenden Kosten aus Mitgliedsbeiträgen, Kursgebühren, eventuellen Einnahmen von Auftritten. Der Umzug läuft während der Ferienzeit im August, ab Mitte September läuft der Tanzvilla-Betrieb dann komplett in den neuen Räumen.
Den Umzug feiert der Verein, der bislang gut 80 Teilnehmern - fast ausschließlich Mädchen und Frauen - den Unterricht im orientalischen Tanz ermöglichte, am Sonntag, 22. September ab 11 Uhr mit einem Tag der offenen Tür. Klar, dass dann sowohl die "Sumaikas" aus der Kinder-Tanzgruppe als auch die "Alimas" zeigen, was sie können.
Im Oktober haben Tanzvilla-Tänzerinnen einen großen Auftritt in Leipzig: Dass die Sumaikas bei der Nachmittagsshow der "Orientalischen Nacht" auftreten dürfen, ist "ein echter Ritterschlag." Der halbe Verein fährt mit zu diesem Orienthighlight. Um auch denen, die noch nicht vom Orientvirus befallen sind, einen Eindruck der Vielfalt des orientalischen Tanzes zu vermitteln, organisiert die Tanzvilla die "Orientalische Nacht im Taubertal": am Samstag, 16. November, wird sich die Mehrzweckhalle komplett verwandelt präsentieren: Auf dem Programm steht eine Orientalische Tanzshow. Gezielt haben die Organisatoren den Termin gewählt: In der grauen Jahreszeit wollen sie den Gästen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und sie einladen in den Orient, wo eine immense Vielfalt an Tanztraditionen zu entdecken ist. Auf der Bühne sind dann Könner wie Lina und ihr Ensemble - immerhin aktuelle Bellydance-Vizeweltmeister - und die mehrfach ausgezeichnete Folkloregruppe Nudjum zu erwarten.
Bis Ende Juli läuft der Trainingsbetrieb noch in der Rothenburger Straße, ab September ist die Tanzvilla Creglingen e.V. in der Creglinger Altstadt zu finden: Die neuen Räume über der Sparkasse bieten mehr Fläche. Vorgestellt wird das neue Domizil beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 22. September.
Vom 4. bis 6. Oktober macht sich die Tanzvilla Creglingen auf nach Leipzig: Der Auftritt der "Sumaikas" in der Nachmittagsshow ist "ein echter Ritterschlag."
"Highlight im November: Die "Orientalische Nacht im Taubertal". Mit orientalischer Tanzshow, Basar und den passenden kulinarischen Köstlichkeiten will die Tanzvilla Creglingen am Samstag, 16. November, ab 19.30 Uhr ihr Publikum verzaubern - und für den orientalischen Tanz begeistern. ibra
Ganz schön ins Schwitzen kommt man beim orientalischen Tanz. Ab September können sich die Tänzerinnen der "Tanzvilla Creglingen" noch besser entfalten.
Ob beim Rosenblütenfest oder bei Manz-Backtagen: Die Frauen und Mädchen der Tanzvilla sind bei Creglinger Veranstaltungen ein Hingucker. Auch wenn es leicht aussieht, Bauchtanz erfordert viel Übung.
Langsam führen die acht Frauen beide Arme am Körper vorbei, elegant strecken sie sie erst nach links, dann nach rechts. Dazu kreisen sie im Takt der orientalischen Trommelrhythmen ihre Hüften. Einige der Damen tragen bodenlange Röcke, andere weite Hosen. Die kleinen Metallmünzen an den Tüchern, die sieum ihre Hüften geschlungen haben, klimpern, klappern. Bauchtanz trainiert den Körper, entspannt, verbessert das Gefühl für sich selbst. Er macht selbstbewusst. Davon sind Tanzlehrerin Jeanette Kellert und ihre Schülerinnen überzeugt.
Einfach sieht das aus, wenn die Frauen ihre Arme in die Luft heben, sich drehen und mit den Hüften zucken - ist es aber nicht. Die Wangen der Frauen sind gerötet. Die Blicke konzentriert. Tanzlehrerin Jeanette Kellert beobachtet ihre Schülerinnen genau."Die Bewegungen sind gerade für europäische Frauen ungewohnt. Übung macht den Meister", sagt die 49-Jährige.
Seit September des vergangenen Jahres trifft in den Räumen eines ehemaligen Textilgeschäftes in der Rothenburger Straße in Creglingen Orient auf Taubertal. Tanzvilla heißt der ebenfalls im September 2011 gegründete Verein, in dem Frauen aus Creglingen, den Teilgemeinden und Röttingen orientalischen Tanz lernen."So ein Angebot hat bisher in Creglingen gefehlt", sind sich die Frauen aus der Montags-Anfängergruppe einig.
Drei Frauengruppen unterrichtet Jeanette Kellert, die den Verein zusammen mit Angela Kopanitsak gegründet hat, im Bauchtanz. Dazu kommen jede Woche drei Kinderkurse. Im richtigen Leben ist die Tanzlehrerin Busfahrerin, kommt ursprünglich aus Leipzig und lebt seit fünf Jahren in Creglingen. Den orientalischen Tanz hat sie aus ihrer alten Heimat mit hierher gebracht. Gleichgesinnte fanden sich schnell. Getanzt wurde zunächst in einer Küche, dann in der Gaststätte"Grüner Baum", später in einem Raum in der Schule, danach im Gymnastikraum der Turnhalle und nun hier, im eigenen Vereinsheim. 45 Frauen und Mädchen sind mittlerweile Mitglied im Verein, 30 waren es im vergangenen Jahr.
"Bei uns ist jede Frau willkommen - wir sind alle ganz verschieden: groß, klein, dick, dünn", erklärt Jeanette Kellert. Dementsprechend breit ist die Altersspanne im Verein: Die älteste Frau ist 57 Jahre alt, die jüngsten Mädchen beim Kinder-Bauchtanz sind gerade einmal fünf. Nächstes Jahr wollen die Tanzvilla-Damen ihre erste eigene Show geben, bisher treten sie im Programm von Veranstaltungen im Creglinger Raum auf. Jeanette Kellert lässt sich gerade zur Trainerin für Zumba ausbilden, ab September bietet der Verein das tänzerische Work-out an. Neu dazukommen soll zudem unter anderem eine Choreografie-Gruppe für fortgeschrittene Tänzerinnen. Auch am Vereinsheim werden die Frauen weiter arbeiten, eine kleine Küche soll eingerichtet und eine Wand durchgebrochen werden.
Apropos Küche: Wie die Tänzerinnen erzählen, lassen sich die Bauchtanz-Übungen sehr in den Alltag integrieren."Zwischendurch beim Spülen übe ich immer Shimmys (die für den Bauchtanz typische, schnelle Hüftbewegung)", erzählt eine Teilnehmerin."Oder, wenn man irgendwo warten muss", ergänzt eine andere."Und ich trainiere beim Busfahren die Bauchwelle", verrät Jeanette Kellert und schmunzelt.
Mit freundlicher Genehmigung der " Tauber Zeitung"